Kinderorthopaedie

Fersensporn: Wenn beim Gehen die Hacke schmerzt

Sanfte Methoden wie die Stoßwellentherapie helfen Betroffenen wieder auf die Beine

Sommer, Sonne, Barfußlaufen: Auf blanken Sohlen durch den Alltag zu marschieren, ist für viele Menschen ein gefühlsintensiver Hochgenuss. Schon Sebastian Kneipp empfahl das Barfußlaufen als „Doping“ für  die Füße. Schließlich stärkt es die Muskulatur und ermöglicht eine natürliche Abrollbewegung. Außerdem beugt es Deformationen, Fehlstellungen und sogar Krankheiten vor.

Bei manchen Barfußläufern aber kann das Kurprogramm zur Folter werden. Auch Frauen, die gerne mit leichten, ungepolsterten Schuhen  unterwegs sind, kennen das  Problem: Das Auftreten verursacht starke Schmerzen in der  Ferse, die sich afühlen, als  hätte sich einen Nagel in der  Fußsohle festgetreten.

Ärzte bezeichnen dieses Phänomen  als Fersensporn, der vor  allem durch Fehl- oder Überbelastung  der Fü.e entsteht. Verantwortlich  für die peinvollen Schritte ist ein dornförmiger Knochenfortsatz des Fersenbeins, der sich im Bereich der Sehnenansätze bilden kann. Typisches Symptom ist ein stechend-brennender Schmerz beim Auftreten, zudem können die ersten Schritte nach einer Ruhephase, zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen, überaus qualvoll sein.

„Übergewicht, falsches Schuhwerk oder konstante Überlastung können Auslöser für die Entstehung eines Fersensporns sein“, erklärt Dr. Renate Döbber, die als niedergelassene Orthopädin Facharztpraxen in Blankenese (nur Privatpatienten) und Uetersen (Privat- und Kassenpatienten) betreibt. „Medizinisch betrachtet ist er sogar eine wohlgemeinte Geste unseres Körpers, der durch die Bildung von Kalkablagerungen versucht, die fehlbelastete Region zu stabilisieren”, sagt Dr. Döbber.

Den schmerzhaften Dornfortsatz gibt es in zwei Varianten, Ärzte unterscheiden einen unteren und oberen Fersensporn. „Ersterer wird deutlich häufiger diagnostiziert und bildet sich auf der Unterseite des Fersenbeins. Der obere hingegen entsteht auf der Rückseite des Fersenbeins am Ansatz der Archillessehne. In dieser Region kann der Fersensporn dann auch oft mit starken Schwellungen einher gehen“, weiß die Orthopädin.

Betroffen sind vor allem Erwachsene fortgeschrittenen Alters, rund 20 Prozent aller 50 bis 60-Jährigen leiden unter dem stechenden Knochendorn. Allerdings: Nicht jeder Fersensporn verursacht Probleme, schmerzhaft wird es erst dann, wenn beständige Überlastung für eine Entzündung im umliegenden Gewebe sorgt.

„Wer seine Beschwerden trotz Schonung nicht in den Griff bekommt, sollte einen Orthopäden aufsuchen”, empfiehlt Dr. Döbber. Je nach Art und Ausprägung des Fersensporns kann der Arzt die richtige Behandlungsmethode bestimmen. Oft könnten passendes Schuhwerk, Einlagen und leichte Übungen schon vieles bewirken: „Wenn konservative Therapien nicht mehr helfen, kann eine Stoßwellentherapie eine sanfte Alternative zur OP sein. Schon nach wenigen Behandlungen verspüren viele Patienten eine deutliche Verbesserung.”