Multimodale Schmerztherapie
Der Vorteil der zielgerichteten orthopädischen Schmerztherapie besteht darin, dass Patienten nicht unnötig Schmerzmittel mit potentiellen Nebenwirkungen einnehmen müssen, sondern ohne Umweg ursachenorientiert behandelt werden.
Tabletten als “Painkiller” sind in aller Regel nicht oder nur für eine kurze Überbrückungsphase erforderlich.
Der multimodale Ansatz der Schmerztherapie bedeutet zunächst, dass mehrere Methoden gleichzeitig nebeneinander zur Anwendung kommen. Das ist sehr gut ambulant in der Facharztpraxis durchführbar. Klinikaufenthalte sind die Ausnahme.
Naturgemäß liegt der Fokus meiner orthopädischen Behandlung in der Beseitigung der schmerzverursachenden Krankheit. Zum Beispiel wird die entzündliche Reizung einer Nervenwurzel beim Bandscheibenvorfall zur Ausheilung gebracht. Oder eine Gelenkentzündung beim Rheumaschub wird mit hochwirksamen Medikamenten gestoppt und die Krankheit in eine inaktive Phase überführt.
Ist eine ursachenorientierte Therapie allein nicht erfolgreich oder kommen beispielsweise Stress oder Vielfachbelastung als erschwerende Faktoren hinzu, ist es ratsam frühzeitig Behandler anderer Disziplinen hinzu zu ziehen.
Was versteht man unter multimodaler Schmerztherapie?
Unter multimodaler Schmerztherapie, wie sie in der Speziellen Schmerztherapie gefordert wird, versteht man eine kombinierte Schmerzbehandlung, die mehrere Fachdisziplinen einbezieht.
Eine dieser Fachrichtungen muss die Psychiatrie, Psychosomatik oder Psychologie sein.
Bei chronischen Rückenschmerzen beispielsweise könnte dieses Behandlungsteam aus Orthopäde oder Neurochirurg und Psychiater bestehen.
Sofern gesetzliche Krankenkassen die Kosten übernehmen, ist zwingend erforderlich, dass ein Arzt –gleich welcher Fachrichtung – mit der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ die Behandlung koordiniert und überwacht. Sehr häufig ist der „Schmerztherapeut“ ein als Anästhesist ausgebildeter Facharzt, der fachübergreifend mit den Ärzten anderer Disziplinen zusammen arbeitet.
In der Regel werden auch Physiotherapeuten und Ergotherapeuten eingebunden.
Welche Methoden kommen zur Anwendung?
Das Leistungsspektrum reicht von Pharmakotherapie (Analgetika) über Krankengymnastik bis hin zu verhaltenstherapeutischen Maßnahmen und Stressbewältigung.
Behandlungsziele sind Linderung der Schmerzen, Verbesserung der körperlichen Aktivität, Förderung der Schmerzbewältigung. Ganz konkret können neben Schmerzmitteln und Psychopharmaka auch Tanz- und Musiktherapie, Akupunktur, Entspannungstraining, Bio-Feedback-Methoden oder Partnertherapie eingesetzt werden.
Nur im Rahmen einer “Speziellen Schmerztherapie” übernehmen Gesetzliche Krankenkassen die Kosten für CT-gesteuerte Nervenwurzelbehandlungen (PRT).
Dies gilt nicht für privat versicherte Patienten.
Bei privat versicherten Patienten wird die Wahl der optimalen Behandlungsmethode nach wie vor ausschließlich nach medizinischen Gesichtspunkten in Absprache mit dem Patienten getroffen.